Bahnstrecke Kiel-Lübeck: 45 Millionen Euro Investitionskosten. Die Bahn kommt und fährt im Kreis Plön vorbei.

(18.06.2014) 45 Millionen Euro kostet die 2. Ausbaustufe auf der Bahnverbindung Kiel-Lübeck, so Bernhard Wewers von der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS). Die ab 2016 geplante neue Taktung zwischen Kiel und Lübeck wurde im Kreishaus vorgestellt. Der Wirtschaftsausschuss des Kreises Plön hatte eine entsprechende Anhörung angesetzt, an der neben Wewers sowohl Verkehrs-Staatssekretär Nägele als auch die unterschiedlichen Bürgerinitiativen und die betroffenen Bürgermeister aus Plön und Preetz teilnahmen.

Die geplante Taktung wird die bisherigen Verbindungen von Plön nach Kiel deutlich zu Ungunsten der Bewohner des Kreises Plön verändern. Insbesondere die Verbindung Plön-Preetz mit dem Haltepunkt Ascheberg würde verschlechtert. Aber auch Schwentinental würde Einschränkungen im zukünftigen Bahnverkehr hinnehmen müssen. Gerade Schüler und ältere Menschen würden davon betroffen sein. Der Regionalexpress von Kiel nach Lübeck wird nach den LVS- Plänen nur noch in Plön, Bad Malente-Gremsmühlen und Eutin halten.

Die Zuhörer äußerten ihren Unmut und verlangten verlässliche Zahlen von Wewers, der versuchte, die Vorteile der neuen Taktung hervorzuheben, indem er u.a. die erheblich reduzierte Fahrzeit von Lübeck nach Westerland betonte. Staatssekretär Nägele versicherte, dass die Haltepunkte der Regionalexpresses in Preetz und Bad Schwartau noch einmal geprüft werden, aber auch dass man bei der Verbindung nicht nur die Pendler berücksichtigen müsse.

"Dass die bisherigen Planungen ohne belastbare Passagierzahlen stattgefunden haben, ist schon erstaunlich", so Bernhard Ziarkowski, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. Wewers versprach konkrete Zahlen nachzuliefern, diese würden noch erstellt.
"Es geht offenbar nur darum die beiden Städte näher aneinanderzubinden, alle anderen Orte haben aber das Nachsehen. Man kann keine nachvollziehbaren Vorteile erkennen, die eine Investition in Höhe von 45 Millionen Euro rechtfertigen könnten. Es bleibt nur zu hoffen, dass bei der LVS und im Ministerium sich doch noch wirklichkeitsnähere Planungen durchsetzen", so Malte Schildknecht, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

"Kurzum: 45 Millionen Euro werden verbaut, um die Verbindungen im Kreisgebiet zu kappen und den ländlichen Raum abzuhängen, um eine Zeitersparnis von etwas mehr als 10 Minuten zwischen Kiel und Lübeck zu forcieren. Maßgabe der LVS ist es, mehr Menschen mit dem ÖPNV zu transportieren. Sollte sich die neue Taktung ohne Veränderung durchsetzen, verfehlt sie ganz klar ihr Ziel. Die Bahnverbindung wird unattraktiver", so Ziarkowski abschließend.
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